Aribert Rothe
Sauerteig braucht Zeit
auch Evangelische Erwachsenenbildung setzt sich für Bildungsurlaub
ein.
Evangelische Erwachsenenbildung
hat nicht erst 1989 angefangen. Neben ihren klassischen Volksbildungswurzeln
bezieht sie ihr Selbstbewusstsein aus vielfältigen Aktivitäten
insbesondere sozialethischer, personaler und politischer Bildung unter
dem Dach der Kirche zu DDR-Zeiten. Ihre kritische Themenarbeit ist
ein Begriff geworden für protestantische Ermündigung und Humanisierung
der Gesellschaft. So gelang es innerhalb der neuen Landesorganisation
Evangelische Erwachsenen- bildung Thüringen (EEBT), aufklärerische
und orientierende Bildungsziele gegen Konsumhaltung, Ellenbogenmentalität
und Untertanengeist auszudrücken und für Toleranz, Zivilcourage
und Barmherzigkeit umzusetzen. So trägt die EEBT unverwechselbar
zu Selbstverantwortung und innerer Demokratisierung bei.
Schwerpunkte sind Erziehungs-
und Genterfragen, die Themen Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der
Schöpfung, Sinn- und Wertevermittlung sowie Hoffnungsperspektiven.
Wichtige Lernvoraussetzungen wie Vertrauen und Motivation zu außerberuflicher
Bildungsbereitschaft stellen sich vorrangig auf Beziehungsebene her. Für
dementsprechende gruppenbezogene Bildungsprozesse hat Kirchliche Bildungsarbeit
seit vielen Jahren gute empirische und didaktische Voraussetzungen in
ihren thematischen Freizeitangeboten und vielfältigen Tagungs- und
Begegnungsstätten entwickelt. Durch ein Bildungsfreistellungsgesetz
können diese Potentiale viel besser ausgelastet und breiter wirksam
werden.
Aribert Rothe ist Vorsitzender
der Evangelischen Erwachsenenbildung Thüringen.
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