Ute Hinkeldein
In der heutigen Arbeitswelt
ändern sich die Anforderungen an den Arbeitnehmer rasant. Heute noch
boomende Branchen morgen schon überholt.
Zu recht wird von Arbeitnehmern
Flexibilität, Anpassung an neue Arbeitssituationen und die Bereitschaft,
in neue Branchenfelder einzusteigen, verlangt. Das geht aber nicht ohne
ständige Erweiterung des eigenen Bildungs- und Wissensstandes. Deshalb
ist Bildungsurlaub für Arbeitnehmer dringend notwendig.
Betroffen von Einsparung
aller Art zugunsten der Wirtschaft ist auch die Jugend. In unserem Jugendprojekt
Wir wollen gewaltfrei leben spüren wir immer wieder,
dass Jugendliche mit geringer Bildung vom Arbeitsmarkt einfach abgehängt
werden.
Thüringen setzt zur
Zeit auf die in Deutschland niedrigsten Löhne und Gehälter,
um für die Wirtschaft günstige Bedingungen zu schaffen. Aber
ebenso wie mangelnde Investitionen wird mangelnde Bildung in Zukunft ein
Wirtschaftshemmer sein.
Zu kurzfristig und zu engstirnig
dürfen Wirtschaft und Unternehmen nicht nur auf Lohnkürzungen
und Einsparungen schauen. Nur ein zufriedener Arbeiter wird langfristig
ein moderner, wie ihn die Wirtschaft sich wünscht, Arbeitnehmer sein.
Zur Zufriedenheit gehört
ein guter Job und zum guten Job gehört ständig gute Weiterbildung.
Sozialer Unfriede ist dagegen ein dauernder Zündstoff, dessen Entwicklung
wir als Friedensverein mit Sorge betrachten.
Thüringen darf sich
hier auf Dauer nicht von der Entwicklung der anderen deutschen Länder
abkoppeln.
Das Thüringer Bildungsgesetz
muss möglichst bald greifen.
Ute Hinkeldein ist Jugend-Projektleiterin
im Aktionskreis für Frieden e.V.
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